Der erste Teil der GLOBAL DAWN Reihe. Weltweite Friedensutopie ist das erstrebenswerteste Ziel der Menschheit… oder eher eine globale dystopische Zukunftsvision? Abweichler sind Zivilisationsverweigerer, Feinde, Abtrünnige. Mitten in Europa nimmt das globale “Friedensprojekt” Gestalt an. Die Normalisierung beginnt.
Wer nicht mitspielt, der muss sich zwischen Bequemlichkeit und Freiheit entscheiden.
Max, Pavel und ihre Familien wählen die Freiheit… und Freiheit bedeutet Widerstand!
Verlag: Tredition Jahr: 2018 Seiten: 244 ISBN: 978-3-86552-095-1
D. Bullcutters Roman Global Dawn ist etwas eigen. Das man es mit einer Dystopie zu tun bekommt macht der Klappentext ja schon klar – aber das Ergebnis ist dann doch tiefgehender, philosophischer und komplexer als ich dachte.
Ich habe wohl bis jetzt in keinem anderen Roman so viele kursiv gedruckte Wörter gesehen. Das liegt daran, dass Bullcutter für seine dystopische Vision ganz eigene Begrifflichkeiten generiert (ähnlich Orwells Neusprech): neue menschliche Ressourcen (als gezielt ins Land geführte Menschen aus Afrika), bürgende Personen (für normale Bürger) oder Pflichtspezialisten (für das Militär) um nur mal ein paar Ausdrücke zu nennen.
Leider wird man nach Lektüre des ersten Bandes den Eindruck nicht los, im Prinzip einen langen Prolog für die eigentliche, noch kommende, Handlung gelesen zu haben. Die Figuren des Romans geraten schnell in den Hintergrund und D. Bullcutter konstruiert (und zerstört) eine komplette neue Weltordnung mit diversen nationalen wie internationalen Playern.
Dies ist teilweise auch durchaus etwas ermüdend wird teils etwas zu philosophisch und ab und an fühlt man sich eher wie in einem Sachbuch, in dem der Autor seine persönliche Vorstellung der kommenden, dystopischen Weltordnung mit all ihren Akteuren darlegen möchte.
Am Ende des Buches hab ich mich dann gefragt “und nun?”. Man erlebt etwas “Rise & Fall of Nations” – teilweise zu langatmig, teilweise zu schnell erzählt. Aber so richtig auf eigenen Füßen kann er erste Teil von Global Dawn nicht stehen.
Mir ist durchaus gewusst, dass es sich um eine geplante Trilogie handelt. Trotzdem finde ich, dass alle Teile, vor allem bei einer zeitversetzten Veröffentlichung, auch für sich alleine gesehen funktionieren sollten.
Mal sehen – dank einer Leserunde habe ich Teil 2 auch hier liegen. Teil 1 für sich alleine konnte mich jetzt nicht so wirklich überzeugen – primär vor allem wegen dem “ich habe den Prolog gelesen” Gefühl.