Es gibt eine tödliche Waffe, die durch jede Kontrolle kommt. Jeder kann sie ungehindert an Bord eines Flugzeugs bringen.
Ein Nachtflug Buenos Aires – Berlin. Ein seelisch labiler Passagier. Und ein Psychiater, der diesen Passagier dazu bewegen soll, die Maschine zum Absturz zu bringen – sonst stirbt der einzige Mensch, den er liebt.
Verlag: Argon Verlag Jahr: 2017 Laufzeit: ~ 7 Stunden ISBN: 978-3-8398-1586-1
Für eine etwas längere Autofahrt habe ich mich einmal dazu entschlossen, ein Hörbuch als Hintergrundbeschallung und Unterhaltung auszusuchen. Die Wahl auf Fitzeks Flugangst 7A, wohl wissend, dass Fitzek wohl nicht so anspruchsvolle Literatur bietet, dass man sich nicht mehr aufs Autofahren konzentrieren kann.
Eines muss man Fitzek ja lassen. Spannend war das Ganze durchaus – allerdings dann im ganzen dann doch einfach „too much“.
Es ist nicht so ganz einfach spoilerfrei über Flugangst 7A zu schreiben, des es mit vielen unerwarteten Wendungen und Entwicklungen aufwartet – aber ich versuch jetzt mal mein Glück.
Den Grundrahmen „Psychiater soll über den Wolken für den Absturz des eigenen Flugs sorgen“ ist ja schon vom Klappentext bekannt – allerdings bin ich sicher, dass den letztlichen Ausgang und die Auflösung der Geschichte letzten Endes so keiner erwartet hätte.
Was jetzt erstmal gut und abwechslungsreich klingt, war leider genau mein Problem mit dem Buch: das Ganze ist eine solche Anhäufung von „unerwarteten“ Wendungen und Zusammenhängen, dass es einfach viel zu viel ist. Vor allem sind die meisten dieser tollen „Zufälle“ und Erklärungen einfach total an den Haaren herbeigezogen, unrealistisch und zwanghaft konstruiert. Es erweckt den Anschein vieles ist nur da um noch einen weiteren „das hättest du jetzt aber nicht gedacht lieber Leser“ Moment in der Geschichte zu generieren.
Wendungen und unerwartete Entwicklungen sind ein elementarer Bestandteil eines spannenden Thrillers – aber hier wäre weniger definitiv mehr gewesen. Weniger Überraschungen, dafür mehr logische Struktur und glaubhaftere Entwicklungen und schon hätte Flugangst 7A durchaus gut werden können. So krankt es in meinen Augen leider total an der furchtbar unglaubwürdigen Geschichte.
Das ist vor allem vor dem Hintergrund schade, da die Geschichte echt gut anfängt, und man sich öfter fragt „wie konnte das jetzt sein“ – „was ist das Motiv dahinter“ usw. – leider sind durchweg alle Erklärungen, die das Buch im weiteren Verlauf liefert hanebüchen und unglaubwürdig.
Für eine Autofahrt war es echt eine gute Unterhaltung – aber schon während des Hörens gab es bei mir zu viele „ja ne, ist klar…“ Momente – extremes Thriller FastFood für denjenigen, der „Hirn aus“ Spannung sucht – den jedes genauere Betrachten bringt die ganze Konstruktion von Flugangst 7A zum Einsturz – wie ein leichter Windhauch ein Kartenhaus.