Als eine neuartige Krankheit die Bürger von Boston in sadistische, lachende Killer verwandelt, kämpft ein Infanterie Bataillon darum, die Ordnung in der Stadt wiederherzustellen. Doch als die Zahl der Infizierten wächst, verliert das Bataillon die Kontrolle. Die Soldaten kämpfen ums nackte Überleben. Dabei sind sie gezwungen die Menschen zu töten, deren Schutz sie einst unter Eid beschworen haben.
Während des aussichtslosen Kampfes empfängt das verlorene Bataillon die hoffnungsvoll Nachricht, Florida sei von den Infizierten gesäubert worden und die Army habe dort Stellung bezogen. Für Kommandant Harry Lee ist klar: Nur, wenn er seine Männer dorthin schaffen kann, besteht Aussicht auf Rettung. Aber dafür müssen die Soldaten Hunderte Meilen zurücklegen. Ein Weg durch ein Land, das von einem furchtlosen, übermächtigen und gnadenlosen Feind in ein Schlachtfeld verwandet worden ist.
Verlag: Luzifer Verlag Jahr: 2014 Seiten: 168 ISBN: 978-3-943408-53-9
Über das Buch bin ich in der Onleihe in der Horror-Rubrik gestolpert. Auch wenn das Cover schon einen extremen “Groschenroman-Touch” hat (das Taschenbuch ist etwas besser gelungen…) dachte ich: gibt dem Buch doch einmal eine Chance.
Jetzt, überschaubare 168 Seiten später, bin ich die Meinung, dass das Cover ganz gut zum Inhalt passt…
DiLouie hält sich nicht groß mit Erklären von Situationen oder Lagen auf. Die Menschheit wird infiziert – Bürger werden zu lachenden Killerzombies, den Klowns, deren einziges Ziel Töten oder Infizieren von Menschen ist. Viel mehr Hintergrundgeschichte hat das Buch eigentlich nicht… Dann kommen schon die Soldaten ins Spiel und das wilde Geballer beginnt.
Von Soldaten und Zombies
Das ganze Buch besteht nun nur daraus, einigen Soldaten dabei “zuzusehen”, wie sie sich durch Zombie-Horden metzeln. Charaktere gibt es zwar recht viele (teilweise bin ich etwas aus der Spur geflogen, weil ich gerade nicht wusste wer jetzt wer ist…), aber wirklich unterscheiden tun sie sich nicht. Fast alle bleiben flache Standardsoldaten deren Schicksal einem total egal ist.
Die Zombies haben wenig mit den langsamen, schlurfenden Klischee-Zombies die man sich so vorstellt zu tun. Sie könnten eher aus einem Laymond Roman entsprungen sein: Weniger Zombie, mehr verrückter blutrünstiger Killer. Insofern spart das Buch auch nicht mit Blut und Brutalität, bleibt hier aber immer auf dem Level von Actionfilm-Brutalität ohne, wie bei Laymond, in Sexismus, Sadismus oder sonstige Perversitäten abzugleiten.
Was überhaupt nichts meins war: die militärische “Genauigkeit” (so weit ich das als Zivilist beurteilen kann…) DiLouies: Es war mir irgendwann egal, ob mit einem .50 Kaliber, einem Mark 19, einem M4 oder einem SAW Maschinengewehr geschossen wird. Ebenso ob da jetzt ein Humvee fährt oder ein Apache fliegt. DiLouie scheint auf diesen ganzen Militärkram aber extremen Wert zu legen – ebenso auf Kompanienamen, Einheitenbezeichnungen, Ränge usw. alles, was einem als “normaler” Leser ziemlich egal ist und den Lesefluss irgendwann einfach nur noch stört. Mag sein, dass es eine Leserschaft für genau solch einen Schreibstil gibt – ich gehöre dann aber definitiv nicht dazu.
Spannung, vorhanden? Negativ.
Sonst bleibt DiLouie sprachlich extrem kurz, einfach, wortkarg, ohne große Ausschmückungen – eben militärisch zackig und direkt. Was auch extrem kurz, einfach und wortkarg kommt: Der Schluss. Selten war es so deutlich ein Einzelbuch einer Reihe zu lesen. In einem Computerspiel würde an dieser Stelle vielleicht “Mission completed – loading next Level” stehen – was in einem Computerspiel ja auch OK ist, man kann ja gleich weiter spielen. Bei Büchern kann ich es nicht leiden, wenn diese aus sind, ohne das wirklich etwas zu Ende ist. (Im eBook steht übrigens direkt unter – E N D E –: “Die Geschichte geht weiter in RETREAT #2: Schlachthaus”.)
Mein Fazit? Überhaupt nicht mein Geschmack. Ein buchgewordener C-Action-Movie im Groschenromanstil, bei dem sich Soldaten in Rambo-Manier durch Zombiehorden ballern, ohne dass es neben Waffenbezeichnungen, Dienstgraden und Zombieblut irgendwas groß Interessantes gäbe… Warum das Buch unter “Horror” einsortiert wird kann ich mir nur durch das Vorkommen von Zombies erklären – für mich definitiv mehr Action als Horror.
Auch wenn das Buch so gar nicht mein Geschmack war hab ich mir auch noch Teil 2 ausgeliehen… 😉 mal sehen ob der etwas besser wird.